Im Alltag geht nichts ohne das Handwerk. Und ohne das regionale Handwerk gibt es keine Energiewende, keinen Klimaschutz und keine CO2-Reduzierung. Das Handwerk ist ein entscheidender und prägender Akteur, wenn es darum geht, Maßnahmen umzusetzen, die notwendig sind, um den Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen und die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Anlagen planen, installieren und warten können nur fachkundige Handwerkerinnen und Handwerker. Windräder montieren, Solarpanele auf die Dächer schrauben, Wärmepumpen einbauen und Leitungen verlegen, Gebäude energetisch sanieren, Stromspeicher installieren oder das E-Auto warten – das Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit großem Potenzial. Im Landkreis Reutlingen sichern 4.276 Handwerksbetrieben und knapp 25.000 Beschäftigte das Überleben, sorgen für ein angenehmes Zuhause, erfüllen individuelle Wünsche und schaffen Lebensqualität und Nachhaltigkeit – In Tübingen sind es rund 15.000 Beschäftigte in 2.589 Betrieben, im Zollernalbkreis 17.500 Beschäftigte in 3.000 Betrieben.
Denn um die für uns alle so dringend benötigte Energiewende zu schaffen, und letztendlich auch unabhängiger von fossiler, umwelt- und gesundheitsschädlicher Energie zu werden, wird das Handwerk mehr den je benötigt. Es wird die Energiewende umsetzen müssen; dessen ist sich auch die Politik bewusst. Handwerk schafft Ausbildungsplätze, Beschäftigung und Einkommen hier vor Ort. Das Handwerk in der Region hat eine große Zukunft vor sich.
Technisches Verständnis, die Lust am Tüfteln, Kreativität, ein Gefühl für Farben und Formen, die Freude am Umgang mit Menschen – im Handwerk lassen sich Fähigkeiten und Interessen so vielseitig verwirklichen wie in keinem anderen Wirtschaftsbereich. Und noch etwas kommt hinzu: die innere Zufriedenheit, am Ende des Arbeitstages zu sehen, was man geschafft hat. Und davon profitieren letztendlich alle: Denn nach wie vor geht im heutigen Alltag nichts ohne das Handwerk. Mit seinen rund 130 Ausbildungsberufen bietet das Handwerk Jugendlichen hervorragende berufliche Perspektiven – unabhängig vom Geschlecht, Schulabschluss oder der Herkunft. Auch Studienabbrecherinnen und -abbrecher sind im Handwerk willkommen.
In Deutschland fehlen nicht seit gestern erst gut ausgebildete Fachkräfte in Industrie, Handel, Handwerk und in sozialen Berufen. Das liegt zum einen am demografischen Wandel, zum großen Teil aber auch daran, dass sich immer mehr Schulabgänger für ein Studium entscheiden. Dabei kann sich eine duale Berufsausbildung auszahlen. Viele Betriebe suchen händeringend Nachwuchskräfte. Die Chancen waren noch nie so gut wie heute, denn mit einer Ausbildung wird der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere gelegt. Gerade jetzt ist die Situation sehr günstig: Durch die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in Deutschland stehen in den nächsten Jahren weniger Menschen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung – Fachkräfte werden deshalb besonders gesucht sein. Beste Aussichten also für gut ausgebildete Berufsprofis. Die berufliche Orientierung mit der Vielfalt an Ausbildungsberufen fällt Jugendlichen jedoch nicht immer leicht. Eltern als Ratgeber sind da gefragt, aber häufig haben auch sie nicht den Überblick über die duale Ausbildung, die nämlich wesentlich anspruchsvoller ist als viele denken. Darauf aufbauend kann beispielsweise auch der Fachwirt oder Meister gemacht werden oder aber ein Bachelor erreicht werden, und das ohne Abitur und ohne ein Studium an einer Hochschule. Zudem stehen in den nächsten Jahren viele Betriebe vor der Übergabe, eine gute Chance für alle, die früh Verantwortung übernehmen möchten.